+++ Sterndemo diverser, von Kündigung und Räumung bedrohter Kneipen, Jugendzentren, Hausprojekte, Gemeinschaftsgärten und Kleingewerbe +++ Zubringer-Demonstrationen und Kiezspaziergänge aus Neukölln, Schöneberg, Friedrichshain und Kreuzberg +++ Gemeinsame Abschlusskundgebung um 17 Uhr auf dem Lausitzer Platz +++
Heute werden mehrere Demonstrationen und Kiezspaziergänge unter dem Motto „Wir bleiben Alle! – Hoch die Interkiezionale Solidarität!“ durch Berlin ziehen und sich am Lausitzer Platz in Kreuzberg zu einer gemeinsamen Abschlusskundgebung vereinigen.
Zu der Aktion rufen eine Vielzahl an bedrohten Projekten, Kneipen und sozialen Räumen, wie die Jugendzentren Potse und Drugstore, das queerfeministische Hausprojekt Liebig34, die Kollektivkneipen Syndikat und Meuterei, aber auch stadtpolitische Gruppen wie das Bündnis Zwangsräumung Verhindern, Bizim Kiez, oder #besetzen auf.
„Der Grund für die Sterndemo ist so einfach, wie traurig.“ so Lukas Weise, ein Sprecher des Syndikat-Kollektivs. „Seit Anfang des Jahres sind Potse, Liebig34, Kamil Mode, wie auch wir ohne gültigen Mietvertrag. Im Mai läuft der Vertrag der Meuterei aus. In wenigen Wochen soll der Bebauungsplan Ostkreuz / Rummelsburger See beschlossen werden und damit einer der letzten offenen Freiräume dieser Art verschwinden und auch unter Rot-Rot-Grün finden immer noch durchschnittlich mehrere Zwangsräumungen pro Tag statt. Die organisch gewachsene Kiezkultur wird immer weiter ausradiert und darunter hat sich auch unter dem aktuellen Senat nichts entscheidendes geändert.“
Auf eine zentrale Demonstration wurde bewusst verzichtet. Der dezentrale Charakter der heutigen Sterndemo soll zum einen die Menschen in den jeweiligen Kiezen für die lokalen Probleme sensibilisieren, aber auch deutlich machen wie weit die Prozesse von Verdrängung mitlerweile reichen. Dennoch soll die gemeinsame Abschlusskundgebung am Lausitzer Platz zeigen, dass trotz aller räumlichen und thematischen Unterschiede gemeinsam gegen die jeweilige Verdrängung gekämpft wird. „Das Problem ist nicht, das ein einzelner böser Investor ein Projekt räumen will. Sondern das Problem ist und bleibt eine Stadt- und Investmentpolitik unter den Vorzeichen von Profit und Rendite. Darunter leiden wir alle, davon sind wir alle betroffen und deshalb kämpfen und wehren wir uns auch alle gemeinsam dagegen.“ so Weise.
In Neukölln startet die Demonstration um 15 Uhr an der Ecke Herrfurt- / Weisestraße und führt u.A. an der akut räumungbedrohten Kiezkneipe Syndikat, dem 2017 geräumten Kiezladen Friedel54 in der Friedelstraße 54 und am ebenfalls akut bedrohten Textilgeschäft „Kamil Mode“ am Kottbusser Damm vorbei. Danach wird sich die Demonstration mit den anderen Fingern der Sterndemo am Lausitzer Platz treffen, wo es eine gemeinsame Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen und musikalischen Acts geben wird.
Weise abschließend: „Wir hoffen durch diese Sterndemo der Öffentlichkeit, allen Eigentümern, sowie dem Senat nochmal deutlich zu machen: Wir kämpfen solidarisch und gemeinsam gegen die Verdrängung aller. Die Räumung eines Projekts, verstehen wir als Angriff auf uns alle und werden uns dementsprechend dagegen wehren. 2019 wird ein Jahr der Entscheidungen wie diese Stadt zukünftig aussehen soll. Und wir sind nicht bereit bei dieser Entscheidung klein beizugeben.“
Berlin, den 02.03.19
Kontakt: syndikatbleibt@riseup.net